Wenn nach dem Urlaub das Haus unter Wasser steht

Im Spülenunterschrank platzt ein flexibler Schlauch zur Küchenarmatur. 25 Liter Wasser pro Minute strömen aus; das sind 1,5 Kubikmeter pro Stunde. In einer Etagenwohnung wird wahrscheinlich innerhalb einiger Stunden ein Nachbar den sich rapide vergrößernden Schaden bemerkten und die Feuerwehr alarmieren. Bis die Wasserversorgung unterbrochen wird, ist das Ausmaß in der Regel so groß, dass in der betroffenen Wohnung und den Stockwerken darunter umfangreiche Trocknungsmaßnahmen durchgeführt werden müssen. Die Wohnungen sind dann oft für Wochen nicht mehr bewohnbar.

In einem Einfamilienhaus sind die Folgen häufig noch größer, wenn während des Urlaubs zum Beispiel ein Eckventil oder eine Waschtischarmatur bricht. Ein 100 m² großer Keller steht innerhalb von drei Tagen einen Meter hoch unter Wasser. Solche Fälle untersucht das IFS häufig. Wenn die Hauseigentümer Glück haben, sieht ein Passant Wasser aus der Haustür laufen, bevor der Keller komplett untertaucht.

Schäden an Armaturen, Wasserschläuchen und Verbindungsstücken werden oft bei der Installation initiiert oder durch die Betriebsbedingungen verursacht. Sie können sich über Monate oder sogar Jahre entwickelt und zeigen sich dann scheinbar ohne Anlass durch einen Riss oder Bruch.

Leitungswasserschäden verursachen in Deutschland jährlich Kosten in Höhe von fast vier Milliarden Euro. Auch wenn die Versicherung die Sanierungskosten trägt, wartet auf die betroffenen Hauseigentümer eine hohe Stressbelastung.

Dabei lässt sich das Risiko buchstäblich im Handumdrehen nahezu eliminieren. Vor dem Start in den Urlaub sollte die Wasserversorgung abgestellt werden. Das entsprechende Ventil befindet sich in einer Etagenwohnung bei den Wasseruhren. In einem Einfamilienhaus ist es in der Regel im Keller oder in einem Technikraum im Erdgeschoss direkt hinter dem Wasserzähler verbaut.

Durch einen Bruch an der Trinkwasserinstallation entstehen schnell enorme Schäden. Wenn Enthärtungsanlagen, Bewässerungsautomaten oder Hygienespülventile installiert sind, darf die Wasserversorgung nicht unterbrochen werden. Dann sollten automatische Absperrventile eingebaut werden, um im Schadenfall das Ausmaß zu begrenzen. In allen anderen Fällen rät das IFS, die Wasserversorgung abzustellen, wenn mehr als zwei Tage niemand zu Hause ist. (is)