Mehrere Hallen nach technischem Defekt zerstört
Die Zerstörungen an der Brandstelle waren bei diesem Fall so stark, dass unser Gutachter nur mit Mühe nachvollziehen konnte, wo sich welche Halle des betroffenen Betriebes befunden hatte. Dennoch gelang es ihm, den Entstehungsort und die Ursache zu finden.
Am Schadentag hatte jemand am späten Nachmittag Brandgeruch wahrgenommen und auf der Suche nach der Ursache erste Flammen gesehen. Da es sich um einen holzverarbeitenden Betrieb handelte, war die Brandlast sehr groß, und das Feuer breitete sich schnell aus. Die Feuerwehr konnte immerhin das Übergreifen der Flammen auf das Wohnhaus verhindern, das sich auf dem Betriebsgelände befand, doch die vier Hallen waren nicht mehr zu retten.
An der Stelle, an der die ersten Flammen gesehen wurden, hatte sich eine Trockenkammer befunden, in der Euro-Paletten gegen den Befall mit Schädlingen und Pilzen einer Wärmebehandlung unterzogen wurden. Am Schadentag war die Anlage bis zum Mittag in Betrieb gewesen und dann ausgeschaltet worden.
Die Trockenkammer wird gewöhnlich bis 56 °C aufgeheizt. Beim Ausschalten der Heizung stoppen im Normalfall automatisch die Umluftventilatoren, und die Klappen der Zu- und Abluft schließen sich, sodass die Temperatur zur weiteren Wärmebehandlung gehalten wird. Doch an diesem Tag war offensichtlich etwas schief gegangen:
An der metallenen Wand der Trockenkammer fand der Gutachter eine Druchbrennung in dem Bereich, in dem sich die Heizstäbe befanden. Durch einen technischen Defekt war die Heizung nach dem Ausschalten weitergelaufen, während sich die Klappen funktionsgemäß schlossen. Es kam zu einem Hitzestau und die Wand der Kammer gab der Belastung im Bereich der Heizung schließlich nach. Ein kleiner technischer Defekt mit riesigen Folgen. (is)