Hält doppelt wirklich besser?

Während die Bewohner ein paar Tage nicht zu Hause waren, kam es in einem neu gebauten Wohnhaus zu einem massiven Wasserschaden. Die Leckage lag am Zulaufschlauch der Bidet-Brause vor. War sie falsch installiert worden?

Der Brauseschlauch bestand aus einem äußeren flexiblen Metallwellschlauchmantel und einem Gummischlauch im Inneren. Der Gummischlauch war im Anschlussbereich gerissen.

Im unteren Fußbodenbereich gibt es ein Absperrventil (gelber Pfeil) und ein weiteres vor dem Zulaufschlauch (grüner Pfeil). Die zusätzliche Absperrung an der Handbrause (roter Pfeil) ist ausschließlich zum Absperren des Auslasses am Brauseschlauchs während der Nutzung vorgesehen.
Im unteren Fußbodenbereich gibt es ein Absperrventil (gelber Pfeil) und ein weiteres vor dem Zulaufschlauch (grüner Pfeil). Die zusätzliche Absperrung an der Handbrause (roter Pfeil) ist ausschließlich zum Absperren des Auslasses am Brauseschlauchs während der Nutzung vorgesehen.

Ein IFS-Gutachter sah sich die Installation an. Das eingebaute Bidet-Brause-Set besteht aus zwei Teilen: Der unter Putz verbauten Mischbatterie und der Bidet-Brause mit Anschlussschlauch.

Bei dieser Bidet-Brause mit Unterputzarmatur gibt es zwei Absperrventile, die sich in Fließrichtung vor dem angeschlossenen Brauseschlauch befinden. Zusätzlich ist eine Absperrung am Auslass des Brauseschlauchs vorhanden.

Der Wasseraustritt erfolgte an dem gerissenen Bidetbrauseschlauch.
Der Wasseraustritt erfolgte an dem gerissenen Bidetbrauseschlauch.

In der Produktbeschreibung des Herstellers wird explizit auf folgendes hinsichtlich des Brauseschlauches hingewiesen: „Nicht unter Dauerdruck belassen.“ Das bedeutet, nach der Benutzung muss eines der beiden Absperrventile geschlossen werden, damit der Schlauch nicht dauerhaft dem Leitungswasserdruck ausgesetzt ist. Dieser Belastung ist der Gummischlauch nicht gewachsen.

Die Auswahl der Absperrventile hat hier jedoch zu einem schadenursächlichen Bedienfehler geführt. Die Nutzer glaubten, offensichtlich ohne die Produktbeschreibung gelesen bzw. beachtet zu haben, die Bidet-Brause sei durch die Absperrung unmittelbar an der Handbrause abgesperrt. Ausgerechnet, als die Bewohner nicht zu Hause waren, gab der Schlauch den zu hohen Belastungen nach und riss.

Der Gummischlauch ist aufgerissen.
Der Gummischlauch ist aufgerissen.

Wäre eines der beiden Absperrventile geschlossen worden, wäre der Leitungswasserschaden verhindert worden. Diese blieben jedoch geöffnet. Der Schlauch konnte den so anliegenden Betriebsbedingungen nicht dauerhaft standhalten und versagte. Ein Installationsfehler lag nicht vor. (TDE/is)