Für Makita heißt nicht von Makita

Brände durch Austauschakkus für die Elektrowerkzeuge des japanischen Herstellers

Über einen großen Online-Marktplatz kauft ein Mann bei einem chinesischen Anbieter Akkus und ein Ladegerät für seine „Makita“-Werkzeuge. Während des Ladevorganges kommt es einige Tage später zum Brandausbruch. In einem anderen Fall lag der Kauf der chinesischen Akkus samt Ladegerät schon über ein Jahr zurück, als es eine unangenehme Überraschung gab: Eine Frau hatte das Ladegerät vom Stromnetz getrennt, die Akkus lagen daneben auf der Waschmaschine. Sie hatte gerade das Haus verlassen, als sie hinter sich ein explosionsartiges Geräusch hörte.

In beiden Fällen stellte das IFS das thermische Durchgehen eines Lithium-Ionen-Akkus als Brandursache fest. Zum eingangs geschilderten Beispiel untersuchte ein Gutachter Vergleichsprodukte, die er vom selben Anbieter erwarb. Die Elektronik der Nachbauakkus unterschied sich vom Original unter anderem dadurch, dass nicht alle Akkuzellen vom Batteriemanagementsystem (BMS) überwacht wurden. Die Sicherheitseinrichtung erreichte nicht das Niveau des Makita-Systems.

In der Datenbank des Institutes ist eine Reihe von Brandschäden dokumentiert, die durch Akkus für Makita-Werkzeuge entstanden sind. Während ein Teil davon wissentlich als Nachbau gekauft wurde, glaubten einige betroffene Kunden, ein Originalteil des japanischen Markenherstellers erworben zu haben. Ob es sich in diesen Fällen tatsächlich um Makita-Akkus handelte, konnte wegen des hohen Zerstörungsgrades nicht mehr festgestellt werden.

Das Unternehmen weist auf seiner Internetseite auf Sicherheitsrisiken durch Nachbauten und Produktfälschungen hin und betont, für Schäden, die dadurch entstehen, keine Haftung zu übernehmen. Die Akkus und Ladegeräte werden auf verschiedenen Internetseiten, von verschiedenen Anbietern und in unterschiedlichen technischen Ausführungen feilgeboten. Zudem findet man online sowohl elektronische Bauteile als auch absurde Anleitungen, um die Sicherheitseinrichtungen des Herstellers zu umgehen, die im Fehlerfall den weiteren Betrieb bzw. das Laden des Akkus verhindern.

Von Lithium-Ionen-Akkus geht ein generelles, aber nicht per se hohes Brandrisiko aus, das durch Handhabungsfehler steigt. Durch Manipulationen oder durch Produkte, die nicht oder nur mit unzureichenden Sicherheitseinrichtungen ausgestattet sind, wird die Gefahr einer Brandentstehung allerdings unkalkulierbar. Mit dem Kauf von Markenprodukten im Fachhandel lässt sich das Risiko zwar nicht komplett ausschließen, aber erheblich reduzieren. Zudem gibt es im Schadenfall einen Ansprechpartner. (is)

Update vom 17.05.2022

In vielen Fällen werden die Nachbauten der Austauschakkus vom Händler als solche gekennzeichnet. Doch auch Produktfälschungen sind auf dem Markt. Makita hat einige Merkmale zusammengetragen, anhand derer auch Laien Orininal und Fäschung unterscheiden können. Die Liste finden Sie hier.