Brennendes Stroh und heißes Eisen

Als er am Strohlager seines Betriebes vorbeifuhr, sah ein Landwirt Brandrauch. Schon als er kurz zuvor die Bullen im Stall mit Silage versorgt hatte, glaubte er einen leichten Brandgeruch wahrzunehmen, den er allerdings nicht einordnen konnte.

Am Vormittag hatte er bereits die Ställe neu mit Stroh eingestreut. Dafür hatte er am Strohlager Quaderballen auf ein Einstreugerät geladen, das an einem Teleskoplader montiert war.

Das Einstreugerät ist an einem Teleskoplader montiert.
Das Einstreugerät ist an einem Teleskoplader montiert.

Um die Ballen aufzuladen, fuhr er mit dem Einstreugerät unter die Strohballen, die auf dem Betonboden im Strohlager aufgestapelt waren. Die aufgeladenen Ballen sicherte er anschließend mit einer Kette. An jenem Vormittag vergas er jedoch einmal, die Sicherungskette seitlich an dem Gerät zu fixieren.

Als er dann mit dem Einstreugerät über den Betonboden kratzte, um den nächsten Strohballen aufzuladen, geriet die Kette unter die Ladekante. Durch die Reibung der Kette zwischen der Ladekante und dem Betonboden entstanden Funken und ein Glimmbrand im Stroh, das in diesem Bereich überall auf dem Boden verteilt war.

Die Ballen wurden mit einer Metallkette gesichert. An der Stelle, an der sie unter die Ladekante geraten ist, sind starke Abriebspuren erkennbar.
Die Ballen wurden mit einer Metallkette gesichert. An der Stelle, an der sie unter die Ladekante geraten ist, sind starke Abriebspuren erkennbar.

Die Entstehung von Glimmbränden bleibt leider allzu häufig unbemerkt. Auch der Landwirt hatte nicht mitbekommen, was an der Vorderseite des Einstreugerätes geschehen war. Er fuhr mit den aufgeladenen Ballen um das Gebäude herum, weil sich auf der anderen Seite der Bullenstall befand.

Während er die Tiere versorgte, wurde aus dem Glimmbrand ein Flammenbrand, den er nun nicht mehr allein löschen konnte.

Immerhin gelang es dem Mann, die Tiere aus dem Stall zu lassen. Der Gebäudeteil mit dem Strohlager wurde bei dem Feuer komplett zerstört. Die andere Seite des 1000 m² großen Gebäudes bleib dank des Feuerwehreinsatzes gut erhalten.

Das zerstörte Strohlager; der Pfeil markiert die Brandausbruchsstelle.
Das zerstörte Strohlager; der Pfeil markiert die Brandausbruchsstelle.

Insbesondere in der Landwirtschaft, wo leicht brennbares Material in großen Mengen kaum zu vermeiden ist, kann eine kleine Unachtsamkeit schnell schwere Folgen haben. (LME/is)