Brände durch mobile Energiestationen von Kunzer
Bei einigen Modellen des „Multi-Pocket-Boosters“ MPB150 von Kunzer kann der Akku bei falschem Anschluss überladen. Wir erklären, welche Geräte betroffen sind.
Handliche Starthilfegeräte sollen der schwächelnden Autobatterie auf die Sprünge helfen, damit man auf dem Parkplatz nicht mehr hilfsbereiten Nachbarn auflauern muss. Auch Telefone, Notebooks und andere Verbraucher können unterwegs mit den mobilen Energiestationen wieder einsatzfähig gemacht werden. Die Geräte arbeiten mit Lithium-Akkus, und auch die müssen selbstverständlich geladen werden. Beim „Multi-Pocket-Booster“ des Herstellers Kunzer ist das bereits einige Male schief gegangen, wie eine Reihe von Brandfällen zeigt, die das IFS untersucht hat. Betroffen war das Modell Kunzer MPB150. Bei allen untersuchten Geräten ist der Lithium-Akku während der Ladephase in Brand geraten.
Ursache der Schäden ist ein konstruktives Problem, das laut einem Sicherheitshinweis von Kunzer die Energiestationen MPB150 betrifft, die zwischen November 2014 und Februar 2015 ausgeliefert wurden: Weil die Input- und die Outputbuchse bei diesen Geräten gleich groß sind, kann das Ladekabel versehentlich an „Output“ angeschlossen werden. Dies kann zum Überladen und infolgedessen zum thermischen Durchgehen des Akkus führen.
Bei neueren MPB150 und auch beim aktuellen MPB200 ist die Inputbuchse kleiner als der Outputanschluss und ein falsches Anschließen damit nicht mehr möglich. Die älteren Modelle sind nach unserem Kenntnisstand nicht mehr im regulären Handel erhältlich. Das IFS weist Kunden, die einen Multi-Pocket-Booster mit baugleichen In- und Outputanschlüssen besitzen, auf die Verwechslung- und Brandgefahr hin.
Wegen des Brandrisikos, das generell mit diesem Akkutyp einhergeht, sollten Lithium-Akkus auf einer nicht brennbaren Unterlage geladen werden. Das IFS verzeichnet allgemein eine deutliche Zunahme von Bränden durch Lithium-Akkus. Sie entstehen meistens in der Ladephase.