Blitzlichter in der Küche

In einem Fotofachgeschäft kaufte ein Mann einen Studioblitzkopf. Weil das Ladegerät für das Ausstellungsstück fehlte, bekam er ein anderes dazu. Der erste Einsatz endete wenig später mit einem kleinen Feuerwerk.

Der Studioblitzkopf war mit einem Lithium-Ionen-Akkupack ausgestattet. Um den Akku zu laden, wurde das Ladegerät direkt an den Akku angeschlossen. Das tat der Fotograf noch am selben Abend.

In den frühen Morgenstunden wurde er durch einen lauten Knall aus seiner Küche geweckt, wo er den Akku zum Laden angeschlossen hatte. Dabei war es zum Brandausbruch gekommen. Brennende Teile wurden durch die Küche geschleudert. Trotzdem gelang es dem Fotografen, das Feuer selbst zu löschen.

Die Reste des Akkus und des Ladegerätes wurden zur Ermittlung der Schadenursache an das IFS geschickt. Einige der 18650er Lithium-Ionen-Zellen waren thermisch durchgegangen; die zylindrischen Metallhülsen waren leer.

Der Akku war überladen worden, und das war nicht verwunderlich, denn bei dem vermeintlichen Ladegerät handelte es sich um ein einfaches Netzteil, das zufällig einen passenden Stecker hatte.

Im Fotofachgeschäft hatte man dem Kunden das Netzteil als passendes Ladegerät verkauft. Alle Komponenten stammten von namhaften Markenherstellern und passten augenscheinlich zusammen. Technisch allerdings nicht.

Ein Battery Management System (BMS) sorgt dafür, dass die einzelnen Zellen eines Akkupacks gleichmäßig geladen werden. Das BMS kann im Akkupack, im Ladegerät oder in beiden Komponenten verbaut sein. Darum ist es wichtig, einen Akkupack immer mit einem geeigneten Ladegerät aufzuladen – am besten mit dem original Ladegerät des Herstellers.

Lithium-Ionen-Akkus verursachen nach der aktuellen Brandursachenstatistik des IFS jeden fünften Brand, der durch Elektrizität entsteht. Die große Mehrzahl dieser Brände entsteht in der Ladephase. (is)