Die neue VdS-Richtlinie 3151 ist ein Schritt zum einheitlichen Qualitätsstandard

Schimmelpilzschäden mit Augenmaß sanieren

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Nach einem Leitungswasserschaden in einem Gebäude gilt es, Folgeschäden durch die entstandene Durchfeuchtung zu minimieren und eine gesundheitliche Gefährdung für die Bewohner bzw. Nutzer auszuschließen. Neben der fachgerechten Trocknung und Beseitigung der Feuchtigkeitsquellen ist es darum notwendig, einen möglichen Befall durch Schimmelpilze zu prüfen und dessen Ausmaß zu ermitteln. Bei der Bewertung solcher Schäden und der Empfehlung von Sanierungsmaßnahmen kommen Sachverständige häufig zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen.

Um einen einheitlichen Standard zu etablieren, hat eine Expertengruppe während der vergangenen Jahre an der VdS-Richtlinie 3151 zur Schimmelpilzsanierung nach Leitungswasserschäden gearbeitet. Sie wurde im vergangenen Sommer veröffentlicht und richtet sich gleichermaßen an Sachverständige, Sanierer und an die Versicherungswirtschaft.

„Sanierung mit Augenmaß sollte die Maxime sein“, sagt Dr. Axel Althaus, der Mitglied der Expertengruppe ist und im IFS Fachverantwortlicher für Feuchteschäden. Das heißt, die ausgewählten Maßnahmen müssen geeignet sein, die Ziele einer Schimmelpilzsanierung zu erreichen und den Zustand vor dem Schaden wieder herzustellen. Bei schwerwiegenden Schimmelschäden sind hierfür häufig umfangreiche Rückbaumaßnahmen und der Austausch von belasteten Materialien notwendig.
Bei weniger ausgeprägten Schäden lassen sich die Sanierungsziele aber auch durch eine fachgerechte Reinigung und eine desinfizierende Behandlung erreichen. Eine dauerhafte Abschottung gering belasteter Bereiche gegenüber dem Innenraum kann ebenso ausreichen, wenn die vollständige Trocknung sichergestellt ist.

Musterdokumente mit hohem Nutzwert

Die Richtlinie beschreibt, wie das Risiko der Bildung oder der Vergrößerung eines Schimmelpilzbefalls minimiert werden kann sowie Verfahren zur Untersuchung und Bewertung der entstandenen Schäden. Ferner beinhaltet sie die Grundlagen der Trocknung und die Schritte bei einer Schimmelpilzsanierung.
Ein Mustergutachten sowie Vorlagen für die Schadendokumentation und für Mess­protokolle befinden sich im Anhang, ebenso wie eine Übersicht der Messmethoden und schließlich ein Muster-Lageplan für Probenahme und Messungen. Mit diesen Beispieldokumenten wird die VdS 3151 zu einem umfangreichen Leitfaden. Die neue Richtlinie können Sie beim VdS-Verlag in Köln sowie über dessen Online-Shop (www.vds-shop.de) bestellen.
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In der Praxis wird ein solches Papier vor allem an seiner Anwendbarkeit gemessen. Aus diesem Grund wird sich die Expertengruppe auch weiterhin treffen, um die Erfahrungen aus der Arbeit mit der VdS 3151 in zukünftige Aktualisierungen einzubeziehen. Rückmeldungen sind darum sehr willkommen. Dr. Althaus nimmt Ihre Erfahrungen mit der neuen Sanierungsrichtlinie gern per E-Mail an althaus(at)ifs-ev.org entgegen.